Es gibt so Tage, da vermisse ich plötzlich meinen Stiefvater Rolf, einfach so, ohne besonderen Anlass. Nicht, dass wir zu seinen Lebzeiten viel miteinander zu tun gehabt hätten - kurz nachdem er
in unser Familienleben trat, bin ich zu meinem Vater nach Ecuador übergesiedelt.
Und auch nach meiner Rückkehr nach Deutschland im Spätsommer 1984 haben wir nicht wirklich viel miteinander zu tun gehabt. Außer, dass ich ihm während meiner Zeit in Husum wahrscheinlich gehörig
auf die Nerven gegangen bin, denn damals war ich, glaube ich, in meinem traumatisierten Zustand ziemlich herausfordernd, wenn nicht sogar unerträglich.
Doch im Laufe der Jahre haben wir uns angenähert und ich habe ihn sehr geschätzt. Er war 2002 mein Trauzeuge und das ist etwas, worüber ich mich auch heute noch freue und wohl immer freuen werde.
Es war mir eine Ehre!
Bei meinem 50sten Geburtstag konnte er nicht mehr "in echt" dabei sein - ein Krebsleiden hat ihn 2013 das Leben gekostet. Ich wollte aber gern alle dabei haben, die ich gern habe - und so war er
zumindest fotografisch und im Herzen derjenigen meiner Gäste, die ihn auch kannten, anwesend. So muss das sein. Keiner wird vergessen.