Es ist soweit!

Am Mittwoch, den 03.05.2017 treten Alberto Acosta und Grupo Sal mit einer Konzertlesung in Hamburg auf!

Passend zum nahenden G20-Gipfel in unserer schönen Stadt und als Teilstation des mobilen Kunstprojekts "Geh 20 - Alles im Eimer" der Künstler Axel Richter und Uwe Schloen bieten wir den Hamburger*innen die Gelegenheit, einen prominenten und versierten Verfechter des "Buen Vivir", des guten Lebens für alle, im Gespräch kennenzulernen. Begleitet von mitreißenden lateinamerikanischen Liedern erwartet uns ein Abend, der Mut macht, der Lust macht auf Veränderung, der zeigt, dass es nicht gleich die umwälzende Weltveränderung sein muss, sondern auch im Kleinen wirksame Schritte hin zu einem Leben im Einklang mit unseren Mitmenschen und der Tier- und Pflanzenwelt möglich sind. Denke groß, handle angemessen - wider den Frust und für die Lust am Leben!

 

Einlass: 19:00 Uhr
Ort: Hörsaal der Fakultät für Erziehungswissenschaften | Von-Melle-Park 8 | Universität Hamburg

Eintritt frei
Fahrplanauskunft des HVV

Alberto Acosta Espinosa

Alberto Acosta gehört heute zu den führenden Intellektuellen Lateinamerikas.

 

Biografie

1948 in Quito geboren, hat Acosta fast zehn Jahre, von 1970 bis 1979, in Deutschland gelebt und studiert. An der FH Köln schloss er eine Ausbildung zum Diplom-Betriebswirt ab. An der Uni Köln studierte er Wirtschaftsgeografie und Volkswirtschaft und machte einen Abschluss als Diplom-Volkswirt mit dem Schwerpunkt Energiewirtschaft.

 

Von 1970 bis 1979 war Acosta, auch als Vizekonsul, an der ecuatorianischen Botschaft in Bonn tätig und erhielt 1980 das Bundesverdienstkreuz. Nach seiner Rückkehr nach Ecuador arbeitete er für verschiedene Unternehmen und staatliche Organisationen des Landes. Daneben unterrichtete er an einer Reihe von Universitäten Ecuadors und veröffentlichte eine Vielzahl von Beiträgen für Bücher, Zeitschriften und Zeitungen, vor allem zu Fragen der Wirtschaft und der Energie- und Entwicklungspolitik, aber auch zum Problem der Auslandsschulden. In den letzten Jahren beschäftigte sich Acosta zunehmend mit den grundsätzlichen Fragen der „Entwicklung” , der „Unterentwicklung” und mit Alternativen zu den herkömmlichen Modellen. Als Politiker wirkte er in Ecuador 2007 als Energie- und Bergbauminister, bis 2008 als Präsident der Verfassungsgebenden Versammlung und war 2014 Präsidentschaftskandidat der Partei Pachakutik.

 

„Buen Vivir“

Das Konzept „Buen Vivir” strebt eine Verankerung indigener Vorstellungen und Werte in der Verfassung an. Als Politiker, insbesondere als Präsident der Verfassungsgebenden Versammlung in Montecristi, bestimmte Alberto Acosta die Debatte über die Verankerung indigener Vorstellungen und Werte in der Verfassung wesentlich mit. Dass das Konzept des „Buen Vivir” mit seiner tiefgehenden Vorstellung von Menschen- und Naturrechten Eingang in die ecuatorianische Verfassung von 2008 fanden, ist vor allem ihm zu verdanken. In seinem 2015 auf Deutsch erschienenen Buch „El Buen Vivir – Vom Recht auf ein gutes Leben” setzt er sich intensiv mit dem neuen oder besser gesagt, dem anderen Denken auseinander und geht der Frage nach, wie für eine solidarischere und demokratischere Lebensweise gesorgt werden kann. Für eine interkulturelle, plurinationale Gesellschaft, ohne Zerstörung der Natur und ohne Ausbeutung des Menschen, zu deren Grundüberzeugungen Diversität und Toleranz gehören. Diese Diskussion ist verknüpft mit der Debatte über „Decroissance / Degrowth”, die in mehreren sogenannten Industrieländern geführt wird.

 

Yasuní-ITT-Initiative  

Weltweit bekannt wurde Alberto Acosta durch die von ihm mit verantwortete Yasuní-ITT–Initiative. Diese bot der internationalen Gemeinschaft an, einen Teil des Erdöls, das sich im ecuatorianischen Yasuní-Biosphärengebiet befindet, nicht zu fördern, wenn dafür ein finanzieller Ausgleich geschaffen wird. Die Initiative zum Schutz des Klimas, der Regenwälder und einer Reihe indigener Völker wird heute noch weltweit diskutiert, auch wenn die Umsetzung regierungsbedingt scheiterte.


Das Buch „Buen Vivir – Vom Recht auf ein gutes Leben“ ist im Oekomverlag erschienen und kostet 16,95 Euro.

El buen vivir - Das gute Leben

...ein Langzeitprojekt mit Zukunft

08.05.2016 - wie Phönix aus der Asche taucht mein Vertrauen in "eine andere Welt ist möglich" wieder aus den Tiefen meiner Seele auf. Zu verdanken habe ich das dem ecuatorianischen Ökonomen Alberto Acosta Espinosa und dem Kulturbüro Grupo Sal, welches das bestechende Konzept der "Konzertlesung" verfolgt. Ein intellektuell anspruchsvolles Vortrags- und Diskussionsthema wird ergänzt durch hochprofessionelle Musikeinlagen der seit über 30 Jahren existierenden Band "Grupo Sal". Noch weiß ich nicht genau, woher der Bandname stammt, aber ich kann sagen, sie ist wirklich das Salz in der Suppe des Lebens! Selten bin ich so beschwingt aus einer Vortragsveranstaltung gekommen - sie war rundum gelungen und auch der Organisator vor Ort vermittelte eine solche Freude am Thema, dass ich mich einfach mitreißen lassen musste. Manchmal braucht es eben Zeit und den richtigen Anlass, um wieder zu dem zurückzufinden, was mein Herz seit frühester Kindheit bewegt. Danke!